Wir bekommen nichts geschenkt, auch wenn wir das manchmal glauben
Manchmal kann man das Gefühl bekommen, das es Menschen gibt die irgendeine seltsame Gabe haben. Es wirkt so, als ob ihnen der Erfolg und die schönen Dinge einfach in den Schoss fallen.
Wenn ich früher so jemanden getroffen habe, erzeugte das Neid bei mir. Ich hatte das Gefühl, das es ungerecht sei, wenn jemand einfach mehr bekommt als ich. Und noch viel schlimmer: Ich dachte, dass für mich nicht mehr genug übrig sein.
Man kann sich vorstellen, dass das nicht gerade eine sehr Motivierende Einstellung war. Wenn bereits alles am Buffet wegschnabluiert ist, braucht man sich ja auch gar nicht mehr anstellen.
Das Problem ist jedoch ein ganz anderes. Es ist keines Falls so, dass das „Buffet“ des Lebens irgendwann leer werden würde. Ganz im Gegenteil. Heute leben wir in unserer westlichen Gesellschaft in mehr Überfluss als jemals zuvor. Es ist immer reich gedeckt. Und wird es auch weiterhin sein.
Aber wir begehen einen fatalen Denkfehler. Wir glauben tatsächlich, dass irgendwann ein Kellner kommt und uns unsere Wünsche auf einen silbernen Tablett serviert.
Leider muss ich an dieser Stelle klarmachen, dass das nie passieren wird. Mit nie meine ich NIE. Wirklich nie. Auch wenn es manchmal so aussieht, nicht auf der Welt ist geschenkt. Auch ein Lottogewinn nicht. Hört sich komisch an? Ist aber so.
Wenn man überlegt, wie es zu einem Lottogewinn kommt, wir das Prinzip schnell klar. Es ist der Einsatz, um den es hier geht. Der glückliche Gewinner hat im Lottoladen Geld aus seinem Portemonnaie gezaubert und gegen einen Lottoschein getauscht. Der Gewinn ist also kein Glück. Er ist kalkuliertes Risiko. Bei Lotto ist das Risiko sehr hoch den Einsatz zu verlieren. Der gewinn dem gegenüber ist exorbitant. Ob man das Risiko eingehen möchte, muss schließlich jeder selbst entscheiden. Fakt ist nur: Ohne Einsatz kein Gewinn. Ergo: Ein Lottogewinn ist kein Glück.
Nur ist es eben so, dass das nicht so schnell klar wird – jedenfalls nicht, wenn man sich nur die Ergebnisse von erfolgreichen Menschen anschaut.
Wir sollten also öfter nach dem Kellner rufen. Und dann müssen wir etwas investieren. Ob es Zeit, Geld oder sonst etwas ist – ohne unser eigenes Zutun wird nichts gutes in unser Leben kommen.