Prokrastination bekämpfen

Prokrastination bekämpfen mit einem hohen Energielevel

Weniger Prokrastination durch mehr Energie im Leben

Um die Anforderungen des Alltags zu bewältigen, ist ein ausreichendes Energielevel die Basis für unser gesamtes Tun und Handeln. Dabei ist es natürlich ganz normal, dass unser Energiehaushalt über den Tagesverlauf hinweg schwankt – und auch nicht alle Menschen haben dieselben Ressourcen, was die Energie angeht. Dennoch kann insgesamt einiges dafür getan werden, dass das allgemeine Energielevel angehoben wird – und Du damit insgesamt auch mehr schaffst und weniger Dinge aufschiebst.

Dabei lässt es sich leider nicht vermeiden, dass man bei den wirklich basalen Dingen beginnt, die für unsere Energie am Tag verantwortlich sind. Und hierbei handelt es sich, vielleicht kannst du es schon ahnen, vor allem um ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung, genug Bewegung und insgesamt einen gesundheitsförderlichen Lebensstil. Auf dieses Fundament oder diesen Säulen kann dann all das aufgebaut werden, was wir als höherinferente Strukturen kennen, und die für unsere Leistungsfähigkeit zum einen aber auch unsere (mögliche) Neigung zu Prokrastination zum anderen verantwortlich sind.

Weniger prokrastinieren? Mehr und besser schlafen!

Fangen wir also einmal ganz von vorne an. Es ist kein Geheimnis, dass wir Menschen schlafen müssen, um uns zu regenerieren. Doch was ist daran eigentlich so wichtig?

Der Schlaf lässt sich generell in zwei Phasen unterteilen: den Kernschlaf und den Luxusschlaf. In der ersten Hälfte der Nacht findet der Kernschlaf statt – hier finden sich die meisten Tiefschlafspindeln, welche für die (körperliche) Erholung zuständig sind. In der zweiten Hälfte des Schlafens, dem Luxusschlaf, befinden sich viel mehr Traumphasen, welche wichtig für die Neusortierung und – Strukturierung unseres Gehirns (oder auch der Psyche) sind.

Theoretisch könnten wir Menschen alle mit ca. 3-4 Stunden Schlaf überleben und würden auch keine dauerhafte Schädigungen davon tragen. Tatsächlich gibt es auch Menschen, denen das möglich ist. Es sind allerdings die wenigsten unter uns.

Die meisten Menschen benötigen ungefähr 6-8 Stunden Schlaf in der Nacht, so dass sie auf jeweils 3-4 Stunden Kern- und Luxusschlaf kommen. Wer über eine längere Zeit einen gestörten Schlaf hat, der kann schnell unter Energielosigkeit, Gereiztheit, gedrückter Stimmung, schlechter Merkfähigkeit oder schlechten Gedächtnisleistungen leiden.

Um die persönliche Energie am Tag zu optimieren, müssen wir also zunächst den Schlaf optimieren. Dies bedeutet jetzt für jeden einzelnen, dass er erst einmal die eigene Schlafarchitektur beobachten sollte. Das geht im Schlaflabor am besten, aber auch ohne EEG, EMG und Pupillometrie kann man mit Sebstbeobachtung die Bedürfnisse des eigenen Körpers besser erkennen können.

Zunächst gilt es also, das persönliche Schlafbedürfnis zu eruieren. Dies ist meist in Grundzügen bereits mehr oder weniger bekannt. Ausgehend davon solltest du dem Körper dann das geben, was er am meisten mag, nämlich Routine.

Menschen sind so aufgebaut, dass wir es gerne immer alles gleich haben möchten. Das erspart nämlich wichtige Arbeit für das Gehirn und gibt Ressourcen für andere Dinge frei.

Ganz konkret bedeutet das:

  • Immer zur selben Zeit ins Bett gehen.

Und das meint genau das, was es meint. Finde eine Zeit, die dir ausreichend Möglichkeit gibt, auf deine benötigten Schlafstunden zu kommen, und gleichzeitig die wertvollen Arbeitsstunden nicht allzu sehr beschränkt und bei der du ausreichend müde bist, um auch schlafen zu können.

  • Immer zur selben Zeit aufstehen, und das auch am Wochenende!

Auch ohne einen äußeren Zwang, wie pünktlich auf der Arbeit zu sein, sollte der Körper stets zur selben Zeit wach gemacht werden. Hierbei kommt es mitunter auf Minuten an. Es spielt tatsächlich auch eine Rolle, aus welcher Schlafphase der Mensch erwacht. Hier kann es ganz sinnvoll sein, verschiedene Weckzeiten zu probieren. Das funktioniert natürlich nur, wenn vorher zu ähnlicher Zeit ins Bett gegangen wird!

  • Routinen am Abend und Morgen schaffen, die dem Körper signalisieren, dass er zur Ruhe kommen oder wach werden soll
  • Schlafhygiene betreiben.

Schlafhygiene ist im wesentlichen eine Sammlung von Verhaltensweisen, die für einen verbesserten Schlaf sorgen sollen. Darunter fällt zum Beispiel

  • Bereits einige Zeit vor der gewünschten Einschlafzeit das Licht dimmen, um den Körper auf die Ruhe einzustellen.
  • Kein Kaffee oder koffeinhaltige Getränke mehr zu sich nehmen.
  • Möglichst alle technischen Geräte aus dem Schlafzimmer entfernen, vor allem den Fernseher!
  • Keine spannenden Bücher oder Filme vor dem Einschlafen konsumieren.
  • Im Bett möglichst nichts machen außer schlafen (ok, für Sex machen wir mal eine Ausnahme).
  • Wenn Du nicht schlafen kannst, nicht lange rumwälzen, sondern aufstehen. Und dann nichts tun, was positiv konnotiert ist (zum Beispiel fernsehen, essen usw.). So würdest du den Körper dafür „belohnen“ dass er nicht schlafen kann. Besser ist es, Dinge zu tun, die unangenehm sind (zum Beispiel Hausarbeit). So hast du automatisch weniger Lust wach zu sein und dein Gehirn wird dir den Schlaf als bessere Alternative vorschlagen.

So lassen sich tatsächlich zum einen Schlafprobleme beheben, zum anderen auch das Energielevel heben. Selbstverständlich ist die Umsetzung dieser Empfehlungen nicht unbedingt leicht. Sie erfordert auch eine gewisse Übungszeit. Wer es aber hinbekommt, den eigenen Schlaf zu optimieren, der hat die beste Grundlage für mehr Energie am Tag geschaffen. Und kann somit auch seine Aufgaben besser erledigen und strukturieren.

Weniger faul sein durch gute Ernährung

Auch was die Ernährung angeht ist es allgemein bekannt, dass diese als Energielieferant für den Körper gilt. Sie ist der Treibstoff, der uns Menschen mit der Energie versorgt, die wir benötigen um Struktur zu halten oder organisiert Aufgaben zu erledigen.

An dieser Stelle soll keine ausführliche Ernährungsberatung erfolgen. Dennoch sollten die Grundzüge einer gesunden Ernährung kurz angeschnitten werden.

Achte darauf, dass Du dich ausgewogen ernährst. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehören Viele Proteine, viele langkettige Kohlenhydrate, Viel frisches Gemüse, etwas Obst und möglichst wenig Zucker.

In Bewegung bleiben und Aufgaben leichter erledigen

Grundlegend ist der menschliche Körper für viel schwerere körperliche Arbeit ausgelegt, als wir ihm in der heutigen Lebensweise überhaupt zukommen lassen. Zwar braucht die geistige Arbeit auch Energie, allerdings auf eine andere Art und Weise. So befinden wir uns, in einer dauerhaften Unterbeanspruchung der Muskulatur. Vor allem trifft dies zu, wenn wir nicht unbedingt auf dem Bau arbeiten. Die Muskulatur nimmt dann selbstverständlich ab, weil sie nicht beansprucht wird. Das wiederum führt zu den üblichen Volksbeschwerden, wie beispielsweise LWS- oder HWS-Beschwerden.

Um also den Körper beweglich zu halten und auch kräftig genug zu halten, um gute kognitive Leistungen zu vollbringen, ist eine regelmäßige Bewegung eine weitere Säule, auf der unser Energiehaushalt ruht.

Und hierbei ist nicht unbedingt ein tägliches Sportprogramm gemeint, sondern die regelmäßige und stetige Bewegung über die gesamte Woche hinweg. Ganz konkret: eine halbe Stunde Bewegung an der Luft jeden zweiten Tag, eine tägliche Sportroutine sind eine sehr gute Basis um unser Energielevel hoch zu halten.